2012-02-21

Es ist fast vorbei...


Meine Weltreise 2011/2012 ist noch nicht ganz vorbei. Ich bin nun seit fast genau einem Jahr auf Reisen. Die letzten 11 Monate brachten mich durch 11 Länder auf 4 Kontinenten und ich war Passagier auf 29 Flügen, die Zwischenstopps nicht mitgezählt. Dieser Blogeintrag soll euch einige Fakten über mein Jahr zeigen.

Ich reiste durch die folgenden Länder:
- Canada (eine Woche in British Columbia)
- USA (2,5 monate auf dem Festland und den Hawaiianischen Inseln)
- Vietnam (4 Wochen von Ha Noi nach Saigon)
- Kambodscha (1 Woche in Phnom Penh und Siem Reap wo ich Angkor Wat gesehen habe)
- Indonesien (Jakarta und Meditation, Bali)
- Brunei (2 Tage - das Land ist so klein und in einer Stunde durchquert!)
- Malaysien (Borneo für 3 Wochen und Abschied in Kuala Lumpur)
- Hong Kong (10 Tage in China)
- Thailand (6 Wochen überall inklusive der Inseln in der Region Krabi)
- Schweden (2 Monate)
- Argentinien (Fast 2 Monate überall von Norden nach Süden)

Hier habe ich ein paar übersichten zusammen gestellt an denen ihr sehen könnt welche Orte ich besucht habe. Hier sehr ihr die Übersicht für Süd-Ost-Asien:

Weil ich in Vietnam so viel unterwegs war, habe ich hier eine gesonderte Übersicht über Vietnam erstellt:


Und zum Schluss noch Argentinien. 6 Wochen in Argentinien - fast das ganze Land besucht. :-) Spanisch kann ich jetzt immerhin verstehen (argentinisches) - mit dem Sprechen geht es aber nur sehr bröckchenweise...



Die Frage, die mir vermutlich am häufigsten gestellt wird ist: "Und, welches Land hat dir am besten gefallen?"
Es ist mir unmöglich auf diese Frage zu antworten...besonders nicht in einem Satz. Es gibt nicht DAS Land, das mir am besten gefallen hat. Für mich kommt es darauf an, was ich mit diesem Land verbinde und was ich dort erlebt habe. Ein Land oder eine Stadt kann ganz oben auf meiner Liste stehen, nur weil ich dort tolle Menschen kennen gelernt habe, oder weil es zu dieser Zeit an diesem Ort eine gute Party oder ein Konzert gab. Das bedeutet im Umkehrschluss jedoch nicht, dass Euch dieses Land oder die Stadt gefallen wird, wenn ihr dort hinreist. Meine top 3 Liste besteht aus: Hawaii, Vietnam und Argentinien (in chronologischer Reihenfolge, nicht nach Beliebtheit)
Meiner Meinung nach leben tolle Menschen auf Hawaii, die eine gute Einstellung zum Leben und eine interessante Lebensweise haben. Auf Hawaii zu sein fühlt sich einfach gut an! Ich liebe Vietnam weil es so wild ist. Nichts ist einfach für den europäischen Touristen, alles ist neu und ungezähmt. Jeder Tag in Vietnam ist ein Abenteuer.
Besonders beeindruckt hat mich ausserdem Argentinien. Es ist das grösste Land, das ich je besucht habe und ich war fasziniert von der endlosen Weite, der Vielseitigkeit und der Schönheit dieses Landes.

Bücher!
Das Thema Bücher ließ mich lange nicht los. In Reiseführern bekommt man oft Buchtipps für seine Reise, um sich erst richtig ins Reisefieber zu lesen. Ich persönlich bin kein grosser Bücherwurm und lernte es trotzdem Bücher auf meiner Reise wertzuschätzen. Und nicht nur das - ich kann sie mir kaum mehr wegdenken! Die Bücher, die ich auf meiner Reise las waren daran schuld, dass ich in den merkwürdigsten Plätzen plötzlich emotional wurde. Sie brachten mich in Bussen, Flugzeugen und Zügen zum lachen oder andersherum an Stränden oder beim Essen zum weinen. Sie füllten mein Gehirn mit Informationen über fremde Kulturen und Länder und dienten manchmal schlichtweg zur Unterhaltung. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit zum Lesen gehabt...
denn Bücher sind die perfekten Reisebegleiter! Sie beeinflussen deine Laune und machen es möglich einen besuchten Ort mit einer dort gelesenen Geschichte zu verbinden. Das sind die Bücher, die mich auf meinem Weg begleiteten:
- "the girl in the picture" von Denise Chong, über den Vietnam Krieg. Dieses Buch gab mir einen Eindruck vom Ausmaß der Agent-Orange Attacken auf die Zivilbevölkerung und allgemeine Informationen über den Vietnam Krieg. Ich kaufte das Buch in Saigon - eine der billigen Kopien von Originalbüchern, die es dort überall zu kaufen gibt.
- “Andromeda Strain” von Michael Crichton. Dieses Buch habe ich von einem holländischen Reisebegleiter in Thailand geschenkt bekommen. Wir unterhielten uns 3 Tage lang in einem kleinen Resort ohne auch nur einmal daran zu denken Kontaktdaten auszutauschen. Schade! Doch auf diese weise wird diese Begegnung zu etwas besonderem, das nicht durch facebook-likes in den Schatten gestellt wird.
- “147 hours – between a rock and a hard place” von Aron Ralston. Ich tauschte eines meiner Bücher in einem der kostenlosen und gut ausgestatteten Buch-Exchange Stände. Ich war beeindruckt davon wie sehr Alan Sport liebt und seinem Herzen folgt. Jeder kann sich davon eine Scheibe abschneiden!
- “The beach” von Alex Garland. Ich las diese Buch am perfekten Ort - an dem Ort in Thailand, Krabi, wo auch der Film zum buch gedreht wurde. Ich las das Buch nachdem ich den Film gesehen hatte und kann nur sagen: LEST DAS BUCH!
- “Eat, pray, love” von Elizabeth Gilbert. Dies schien die vorprogrammierte Reaktion auf die Geschichte meiner eigenen Weltreise zu sein: "Oh wow, du bist wie das eat-pray-love Mädchen!" Ich hatte das Buch vor meiner Reise noch nie gelesen und wollte nun endlich wissen was an der Geschichte dran ist. Nun, da ich es gelesen habe, erkenne ich einige Parallelen...
- “Down Under” von Bill Bryson. Eine Freundin empfahl mir dieses Buch und ich sah dies als eine passende Gelegenheit mich an Wortwitzen in englischer Sprache zu üben. Vor meiner Reise konnte ich ein englisches Buch nur mit viel Mühe lesen. Meist gab ich nach einigen Seiten mit "puh, zu anstrengend" auf. Nach 10 Monaten reinen Englisch sprachens kann ich auch Bücher flüssig lesen. Ich liebe es!
- “Dear John” von Nicholas Sparks. Das Cover dieses Buches verriet mir bereits, dass es sich um einen leicht zu lesenden Liebesroman handelte. Das Buch versüsste mir eine 48 Stunden Bustour. Allerdings dauerten die dreihundertirgendwasseiten nur ca. 8 Stunden an.

2011-12-23

Vielseitiges Argentinien


Nach nur zwei Wochen hat Argentinien mich mit seiner Vielseitigkeit verzaubert. Jeder Tag ist ein Erlebnis und ich bin froh, dass ich insgesamt 6 Wochen zum Erkunden habe!

Ein Vulkankrater mit Wänden aus Wasser

Der im tropischen Gebiet liegende Iguazu Nationalpark ist mit dem Bus ca. 16 Stunden von Buenos Aires entfernt. Ich habe zwei Tage im Nationalpark verbracht, bin durch den Dschungel gewandert und habe die unglaublichste Vielfalt von Wasserfällen gesehen. Der Iguazu Wasserfall ist nicht nur ein einzelner Wasserfall, wie zuerst von mir vermutet, es handelt sich um ein ganzes Gebiet von unterschiedlich hohen Plateaus, die durch Wasserfälle verbunden sind. Von oben sieht der Nationalpark aus als würde der Boden einfach einbrechen und den Fluss mit sich nehmen.



Es fühlt sich surreal an wenn man auf dem höchsten Punkt des Parks steht und in den sog. „Devil´s throat“ blickt. Der Teufels Rachen ist ein riesiger Wasserfall der Sekunde für Sekunde millionen Liter Wasser verschlingt. In ihn hineinblickend sieht man sich mit seiner Winzigkeit konfrontiert und wird von der Schönheit dieses Naturschauspiels in einen meditativen Bann gezogen. Von Regenbogen gesäumt sieht man im Tal die von Moos überzogenen sattgrünen Felsen. Wenn man genauer hinsieht sind die Schwalben erkennbar, die sich akrobatisch von den Thermalströmungen in die Höhe tragen lassen und dann wie Bungee-jumper wieder in die Tiefe stürzen zu scheinen.

Auf den Wanderwegen hat man unterschiedliche Blickwinkel auf die Wasserfälle. Für ein Kompletterlebnis kann man auch eine Bootstour buchen oder auf die brasilianische Seite des Parks fahren, von der aus man nochmal einen anderen Blick gewinnt.



Iguazu ist wie eine Insel auf der Schönheit noch in ihrer reinen Form existiert, auf der es möglich ist sich mit der Natur verbunden zu fühlen und auf der alle Sorgen vergessen sind.

Regenbogenfelsen und Salzwüste

Nach Iguazu flog ich in die nordwestlich gelegene Stadt Salta, um mich dort mit meiner Freundin zu treffen und einen 4 Tägigen Roadtrip zu unternehmen. Auf unserem Weg gen Norden haben wir die unterschiedlichsten Landschaften gesehen… Wir fuhren durch rote Felsenlandschaft wie in Arizona, durch endlose Kaktusfelder auf kargen Berghängen, sattgrünen Wiesen wie in Schottland, eine Salzwüste und besonders spektakulär: die Regenbogenberge, die durch unterschiedlichen Mineralablagerungen in 7 unterschiedlichen Farben schillern (grün, blau, rot, orange, gelb, lila, schwarz).





In dem kleinen Bergdorf Tilcarra, in dem die Häuser noch aus Lehm gemacht werden übernachteten wir 2 Nächte bei nur 13 Grad Celsius. Wir kauften uns handgemachte Lama Pullover und Mützen und hielten uns mit traditionellem Mate (Bittertee, den die Argentinier lieben) warm. Die Menschen im Norden sehen sehr viel indianischer aus und sind ärmer als die Stadt-Argentinier. Dem entsprechend sind die Preise für Hostelübernachtungen sehr viel niedriger als z.B. in Iguazu und so ist auch der Lebensstandard. Ich liebe es zu traditioneller Panflötenmusik abzurocken, Mate zu trinken und mit den Einwohnern in meinem nicht existenten Spanisch zu sprechen. Zum Glück sind Handzeichen international!